Konferenzprogramm

Im Testen nichts Neues!....wirklich?

Im September 2024 haben die Hochschulen Bremerhaven, Köln und Aschaffenburg gemeinsam mit dem German Testing Board nach 2011, 2016 und 2020 zum vierten Mal die Umfrage Softwaretest in Praxis und Forschung durchgeführt. Ca 800 Personen haben an der Umfrage 2024 teilgenommen. 

Eine erste Auswertung der Daten von 2024 zeigt:· Agilität schreitet weiter voran (wenn auch mit Altlasten), Testautomatisierung stagniert auf niedrigem Niveau und die KI ist im Testen angekommen und wird weiter ausgebaut. In den nächsten Wochen werden detaillierte Auswertungen folgen, so dass zur Tagung weitere spannende Ergebnisse zur Diskussion gestellt werden.

Zielpublikum: Tester, Manager
Voraussetzungen: Keine
Schwierigkeitsgrad: Basic

Extended Abstract:
Im September 2024 haben die Hochschulen Bremerhaven, Köln und Aschaffenburg gemeinsam mit dem German Testing Board nach 2011, 2016 und 2020 zum vierten Mal die Umfrage Software-test in Praxis und Forschung durchgeführt. Ca 800 Personen haben an der Umfrage 2024 teilgenommen. Damit liegen Daten von über knapp 15 Jahren vor, die Entwicklungslinien erkennen lassen.

Eine erste Auswertung der Daten von 2024 zeigt:

· Agilität schreitet weiter voran Phasenorientierte Vorgehensmodelle in Reinform spielen keine Rolle mehr. Ca. 80% aller Projekte werden agil oder hybrid durchgeführt. Damit sind die phasenorientierten Vorgehensmodelle seit 2011 kontinuierlich zurückgegangen. 2011 haben 54% angegeben, phasenorientiert unterwegs zu sein, und 2016 waren es noch 47%. 2020 hatte es sich bereits gedreht: nur noch 20% gaben ein phasenorientiertes Vorgehensmodell an. 2024 ist es mit 10% gleichauf mit den Projekten, die gar kein Vorgehensmodell einsetzen.

· Testautomatisierung stagniert auf niedrigem Niveau Der Grad der Testautomatisierung von Komponenten-Unittests stagniert seit 2020. Während 2011 25% und 2016 30% angaben, 100% ihrer Komponenten-Unittests zu automatisieren, waren es 2020 schon 47%. Trotz vieler Diskussionen über Testautomatisierung hat sich hier nicht viel geändert - 2024 gaben auch nur ca. 50 % an, ihre Komponenten-Unittests zu 100% automatisiert durchzuführen. Besonders auffällig ist, dass sich beim Regressionstest sowie beim Last-und Performanztest wenig in Richtung Automatisierung getan hat. 2024 gaben lediglich 29% an, den Regressionstest vollständig automatisiert zu haben; 2020 lag der Wert bei 20%. Ähnlich sieht es beim Last- und Performanztest mit 26% aus; in 2020 lag auch dieser Wert bei 20%.

· KI bringt die Wende? Es wurde auch nach der Einschätzung des Einsatzes und des Potentials von KI gefragt. Aus den Antworten ergibt sich bereits ein erstes, grobes Bild für das Potential von KI in der Softwareentwicklung und Qualitätssicherung. Die größten Vorteile werden für die Bereiche Programmierung, Testautomatisierung und die Erzeugung von Testfällen sowie Testdaten gesehen. Dies sind genau die Bereiche, in denen bereits heute in vielen Projekten KI eingesetzt wird. Das Management schätzt - wie beispielsweise auch bei der Frage nach Delegation an externe Dienstleister - die Auswirkungen dieser neuen Technik etwas optimistischer ein als die operativ Tätigen.

In den nächsten Wochen werden detaillierte Auswertungen folgen, so dass zur Tagung weitere Ergebnisse zur Diskussion gestellt werden.

Frank Simon leitet seit fast 3 Jahren die IT des Bank-Verlags. Seit 2005 ist er Mitglied des German Testing Boards. Dort leitet er die Arbeitsgruppe Business Development und forscht im Bereich Research & Innovation. Die regelmäßig stattfindende Software-Testumfrage wird vom GTB hierüber gesteuert.

Frank Simon, Annette Simon, Karin Vosseberg, Mario Winter, Timea Illes-Seifert
17:30 - 18:05
Vortrag: Di 2.3

Vortrag Teilen